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Schweizer Eigenheiten (Teil 1)

Zu Gast bei kroetengruen.de (3)

Frau Flocke hat erst kürzlich in einem Beitrag kommentiert: "Die Schwiizer sind manchmal schon ein seltsames Volk." Da muss ich (>flo von fpoint.ch) ihr sogar recht geben. Für alle deutschen Krötengrünleserinnen und -leser gibts daher nachfolgend einige wichtige Informationen, die man über die Schweizer wissen muss:

Allgemeines

1. Wenn die Welt untergeht, heisst das noch lange nicht, dass dies die Schweiz auch betrifft. Die Schweizer wollen nämlich mit dem Rest der Welt nichts zu tun haben.
2. Ironie und schwarzer Humor wird im Zweifelsfalle eher gar nicht verstanden. Darum sicherheitshalber immer wieder erklären, dass es "nur als Spass gemeint" war.
3. Schweizer lachen niemals über Schweizer Witze oder über sich selbst. Sollten Sie also mal einen Witz erzählen, so tauschen Sie immer das Wort "Schweizer" gegen "Österreicher" aus.
4. Die Schweizer bringen unter ein "Sennechäppli", was normale Menschen nicht einmal unter einen Sombrero brächten.
5. Das wesentliche Merkmal des Kantons Aargau ist es, dass er zwischen Zürich, Basel und Bern liegt.

Sprache

6. Der "Deutschschweizer Dialekt" als Ganzes ist mit dem Hochdeutschen etwa so eng verwandt, wie ostfriesisches Platt mit der niederbayerischen Mundart.
7. Die Pflicht, sich im Auto anzuschnallen, heisst Gurtenobligatorium.
8. Die Ständerlampe ist eine Stehlampe und keine Genitalbeleuchtung.
9. Lassen Sie’s bleiben! Was Sie zu beherrschen glauben, klingt in Schweizer Ohren übel: Grützi, grüüzi oder grüzzi! Bleiben Sie bei "Guten Tag", bis Ihnen jemand für Ihr "Grüezi" die Prüfung abgenommen hat. Oder wenden Sie den Verschlucktrick an und sagen Sie "…zi". Das machen auch viele Schweizer so.
10. Ein Harass ist kein Schäferhund, sondern ein Getränkekasten.
11. Wenn von einem Mödeli Anke die Rede ist, so ist kein Mädchen namens Anke gemeint, sondern ein Stück Butter.
12. Und wer Sie fragt, ob Sie ein Zältli möchten, der will Ihnen keine kleine Campingausrüstung aufschwätzen, sondern ein Bonbon anbieten.
13. Chriesi sind keine Krisen, sondern Kirschen.
14. Wenn Sie die Schweiz besuchen: Bitte sagen Sie zum ‘Gipfeli’ (Hörnchen, Croissant) nicht ‘Kipfelchen’.
15. Café, Restaurant, Coiffeur (ja nicht Friseur!), Trottoir, Billet, Jupe statt Rock, pressant (statt in Eile), Apéro, Dessert, Sauce, Glacé, Radio statt Rundfunk.
16. Gewöhnen Sie sich an das leise Lächeln des Schweizers, wenn Sie sich mit Städtenamen wie Vevey abmühen (Es sei hier verraten: Wöwe).

La grand nation, die Schweizer und das Essen

17. Bestellen Sie in einer Kneipe (Schpunte, Beiz, Chnelle) ein Tschumpeli Dohl. Das Risiko dürfte sich lohnen. Wenn alles glatt läuft, kriegen Sie ein Gläschen Rotwein (Dôle).
18. Erwarten Sie nicht zu viel, wenn Sie eine Stange bei der hübschen Bedienung bestellen – sie bringt Ihnen dann doch nur ein Bier.
19. Wenn Sie in der Schweiz ein Müsli bestellen, grinsen Ihre Gastgeber in sich hinein, denn Sie scheinen eine kleine Maus verspeisen zu wollen. Die in der Schweiz von Dr. Bircher entwickelte Frucht-Joghurt-Flockenmischung ist hierzulande nämlich ein Müesli. Schmeckt keinem, doch alle essen es.
20. "Spargeln" ist in der Schweiz kein Verb (ich habe gespargelt), sondern schlicht die Mehrzahl von Spargel, wie sie in Deutschland nicht existiert.

Heiterkeit

21. Zu Heiterkeit geben dem Deutschen immer wieder hochdeutsche schweizerische Formulierungen wie ‘Fehlbare Automobilisten werden gebüßt’ Anlass, oder schriftliche Warnungen in Trams, dass Fahrgäste ohne Billet 50 Franken für die Umtriebe zahlen müssen.

Hmm… da frage ich mich, ob es in Deutschland so viel anders ist? Was habt ihr für macken? Würde mich freuen, wenn eine Krötengrünleserin oder ein -leser aus Deutschland offen über die Macken seines/ihres Volkes sprechen würde. Also "0 Kommentare" muss bei mir ja nicht immer stehen, oder? Eine Fortsetzung von "Schweizer Eigenarten" folgt.

Zum Beitrag im Gastblog: www.kroetengruen.de